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Freitag, 19. August 2005 (von Markus und Tobias)

Gegen halb drei am zweiten Festivaltag durften die Brasilianer von Krisiun ihren genialen Death Grind in die versammelte Meute feuern. Dass die Band um Schreihals Alex Camargo aus dem Lande der Fußballweltmeister kommt bewies diese in Perfektion, denn die 3 Jungs ließen einen absolut rasanten Set vom Stapel, der vor allem die technischen Fertigkeiten der Bandmitglieder in den Fokus der Betrachtung rückte. Nicht nur das Gitarrist Moyses Kolesne ein regelrechter Meister seines Faches ist, auch Drummtier Max Kolesne konnte mit einem fast schon unglaublichen Drummsolo in der Mitte des Sets enormen Eindruck schinden. Ansonsten boten Krisiun extrem rohe Musik für die Härtesten der Harten und zockten einen astreinen Underground Gig, ohne Schnörkel und große Bühnenshow. Death Metal in its purest form eben. Fett!

Behemoth

Es schien fast so als hätten Behemoth mit ihrem apokalyptischen Black Metal den Regen beschworen, denn was pünktlich zu Beginn des Sets der Polen auf die Festivalbesucher niederstürzte konnte wohl durchaus als ein mittelschwerer Monsun qualifiziert werden. Und überhaupt kam während des dreiviertelstündigen Sets der Mannen rund um Fronter Nergal eine wirklich beklemmende Atmosphäre auf, die nicht zuletzt durch ein hervorragendes Corpsepainting und den wirklich ansprechenden und vor allem düsteren Kompositionen getragen wurde. So passte es auch ins Bild, dass nach Behemoths Zugabe der Regen wie von Geisterhand verschwand.

Wie ein kleines Kind hatte ich mich auf den Auftritt der Melodic Death Ikonen von Dark tranquillity gefreut. Als Fronter Mikael Stanne und seine Belegschaft dann gegen 19.10 Uhr die Bühne betraten, kannte meine Begeisterung demzufolge kaum noch Grenzen. Die Band hatte zwar mit leichten Soundproblemen zu kämpfen, konnte aber durch ein extrem geiles Set zu genau 100 % überzeugen. Songs wie „My negation“ oder „Final resistance“ ließen das Publikum in Verzückung geraten, was nicht nur Mikael Stanne ein permanentes Dauergrinsen ins Gesicht meißelte. Auch dem Rest der Dark tranquillity-Belegschaft sah man die enorme Spielfreude, mit der man zu Werke ging, deutlich an. Die sympathische und zu keiner Sekunde abgehoben wirkende Band aus dem Land der Elche zeigte an diesem Abend auf, was Fanfreundlichkeit und Engagement wirklich bedeuten können, auch wenn ihnen aus organisatorischen Gründen eine Zugabe verweigert wurde. Absolut faszinierender Auftritt.

Die hohe Klasse Dark tranquilitys wussten unsere Landsmänner von Atrocity anschließend leider nicht zu erreichen, ganz einfach weil das angebotene Songmaterial eher schwachbrüstig ausfiel: Leider trug die Mannschaft um den Mann mit den vielleicht längsten Haaren des Metalzirkus, Alexander Krull, nur wenige Songs des aktuellen Albums „Atlantis“ vor und setzte stattdessen den Schwerpunkt bedauerlicherweise auf mehr oder weniger enthusiastisch dargebotene Coverversionen (u.a. „The great commandment“ von Camouflage). Zur Rettung des Auftritts hatte Krull seine Ehefrau und Goldkehlchen Liv Kristine im Schlepptau, die die weiblichen Gesangsparts der Stücke übernehmen sollte. Geholfen hat aber auch das nicht, da die Dame dummerweise kaum zu hören war. Viel verschenktes Potential!

Opeth

Was Opeth dann aber zu etwas späterer Stunde vom Stapel ließen, lässt sich nur noch mit einem Wort beschreiben: Genial. Als wäre die Musik der Progressive Death Metaller auf Platte nicht schon ergreifend genug, so konnte man während des Auftritts die Magie, die von dieser Ausnahmeformation seit jeher ausgeht, förmlich fühlen. Die überlangen Kompositionen der Band wirkten auf der Bühne imposant, grandios und jederzeit absolut fesselnd. Sänger Mikael Akerfeldt stellte das gesamte Spektrum seiner stimmlichen Bandbreite unter Beweis, steckte in den brutalen Passagen der bandeigenen Songs locker jeden anderen Death Metal Shouter auf dem Festival in die Tasche und sang in den verträumten Abschnitten wie ein junger Gott. Als besonderes Bonbon stellte die Band einen brandneuen Song vom in Kürze erscheinenden Album „Ghost reveries“ vor, welcher der Intensität der älteren Stücke in nichts nachstand, alle Merkmale eines künftigen Opeth Klassikers erkennen ließ und erstaunlich heftig aus den Boxen tönte. Soundtechnisch gab es an diesem Set ebenfalls null Komma null zu meckern, sodass man von einem rundum perfekten Auftritt einer ebenso perfekten Band sprechen kann, die alle Facetten ihres enormen Könnens zum Besten gab. Intensiv und einfach göttlich!

                 

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